Montag, 21. Dezember 2020

Kreativ vor Weihnachten

Selbstverständlich gibt es weiterhin Geschichten, die mich bewegen und berühren, im positiven wie im negativen Sinn. In den beiden voran gegangenen Posts hatte ich ein wenig davon berichtet.

Heute geht es aber um erfreulichere Angelegenheiten - meine Stick- und Nähmaschinen stehen nur selten still...

Eine Herdabdeckung für mein Induktionskochfeld habe ich genäht. Inspiration war ein "christmas quilt", der mir vom national quilters circle offeriert wurde. Verwendet habe ich die Stoffe, die ich noch im Fundus hatte. Nur den roten Stoff habe ich in Freudenberg neu dazu gekauft. Das kleine Geschäft birgt eine Unzahl an Patchwork- und Quiltstoffen - dort erstand ich noch einige andere Stoffe, die ich einfach schön fand.

Die Basis ist gelegt

Es folgte mein Versuch, mit "Glitzergarn" zu sticken. Das Ergebnis: Fadenbruch, Knubbel auf der Rückseite - Frust!
Frust - das ist keine schöne Rückseite!
Das hüpfende Tier wurde einmal gespiegelt, Geschwindigkeit herunter gesetzt, Nadel erneuert... Naja, das Ergebnis war nicht unbedingt berauschend. Für eigene Bedürfnisse o. k., aber nicht zum verschenken!

Das fertige Ergebnis nach dem Quilten:

Als ich fertig war, fiel mir mein Design-Fehler auf: Engel gehören nach oben, Rentiere nach unten. Eigentlich. Vielleicht beim nächsten Mal. Bis dahin fällt das Design unter künstlerische Freiheit 😄

Dann kam eine neue Lieferung Garn bei mir an. Es glitzert! So langsam wird der Platz im Schreibtisch knapp und ich bastelte auf die Schnelle eine Garnhalterung:

Eine Sperrholzplatte sägte ich passend und bohrte einige Löcher. Dann wurde die Platte geschliffen und gewachst. Die Löcher bekamen Gewindeschrauben verpasst.

Rückseite

Die Platte passt in den Schreibtisch und die insgesamt 33 Garnrollen sind nun vor dem Umfallen sicher:


Noch ein paar Weihnachtsgeschenke entstanden. Nach dieser Anleitung (kostenloser Download nach Anmeldung) entstanden Lichterketten:

Das Sticken erledigte die Maschine, aber das Ausschneiden... Abendfüllende Beschäftigungen! Damit die Ränder sauber aussehen, habe ich mir einen Lötkolben angeschafft und alle Blätter damit bearbeitet.

Ein Ugly-Sweater wurde im Jahr der ausgefallenen Weihnachtsfeiern nicht benötigt, dafür gab es T-Shirts für die Session vor dem heimischen PC:


Die Motive wurden mit dem Plotter hergestellt. Mit der Stickmaschine komme ich zu ähnlichen Ergebnissen:

Die Datei in der Stickmaschine
Das Ergebnis vor dem Waschen

Der Weihnachtsmann bekam Stickereien aus Acrylgarn: die roten und weißen Anteile können aufgebürstet werden.

Das zweite bestickte T-Shirt:

Da ich Weihnachten arbeiten muss, werde ich die bestickten T-Shirts unter meiner Schutzkleidung tragen. *unschuldig gucken und pfeifend den Raum verlassen*

Samstag, 5. Dezember 2020

Offener Brief an Ch. Reuter, Generalsekretariat DRK e. V.

 

DRK Generalsekretär
Christian Reuter

Deutsches Rotes Kreuz e.V.
Generalsekretariat
Carstennstr. 58
12205 Berlin

 

Sehr geehrter Herr Reuter,

heute morgen las ich eine Anzeige des Bundesministeriums für Gesundheit. Darin steht: „Pflege-Kräfte leisten Großartiges, unterstützen wir sie. … Machen auch Sie mit!“

Vielleicht kommt der Appell auch bei Ihnen als Arbeitgeber an? Mir liegt eine Presse-Mitteilung vom 19. November 2020 (Nr. 072/20) vor, darin beklagen Sie, dass die Gewerkschaft „an völlig überzogenen Forderungen für Notfallsanitäter festhält.“ Und „bedauern sehr, dass die Gewerkschaft … einen Tarifabschluss … verhindert.“ Lese ich die Mitteilung weiter, erfahre ich, dass eine „Corona-Sonderzahlung je nach Entgeltgruppe von bis zu 600 Euro für alle Beschäftigten vorgesehen“ war.

Wie armselig ist es, eine Corona-Prämie abhängig von Tarifverhandlungen zu machen! Es zeigt, welchen Stellenwert Arbeitnehmer beim DRK haben – die Wertschätzung für die Beschäftigten ist unterhalb des Fußabtreters zu finden.

Was heißt „je nach Entgeltgruppe von bis zu 600 Euro“? Erhalten obere Entgeltgruppen den vollen Betrag, dann wird – wie beim Gehalt – herab gestuft bis zum Azubi? Teilzeitkräfte erhalten von „nichts“ ihren prozentualen Anteil? Was für ein Geschwafel!

Wir Pflegefachkräfte arbeiten mit unzuverlässigen Dienstplänen, häufig ohne Pausenmöglichkeit, mit Maske und weiteren anstrengenden Schutzmaßnahmen, wir haben erhöhte körperliche, seelische und geistige Belastungen, dürfen auch infiziert arbeiten und sind nicht wert, dass Sie als Mitglied der Paritätischen Wohlfahrtsverbände eine Prämie zahlen? Einfach so, ohne Hintergedanken? Als Anerkennung für die Arbeit, die von uns während der Pandemie geleistet wurde und wird?

Ich verzichte im Gegenzug dafür gerne auf irgendwelche Grußbotschaften auf Facebook und auch auf den alljährlich geheuchelten Weihnachtsgruß. Damit haben Sie schon eine Möglichkeit Geld zu sparen, ohne dass es schmerzt.

Ansonsten ist es ehrlicher wenn Sie mitteilen, dass das DRK unter keinen Umständen gewillt ist, irgendeine Form der Prämie zu zahlen – auch damit kommen Pflegefachkräfte klar. Wir sind leidensfähig. Aber wir wollen ernst genommen werden.

Eva Maria Weber