Montag, 17. Mai 2021

Auf der Apfelroute

Ich komme mit dem Berichten kaum mehr nach, soviel "Kleinigkeiten" ereignen sich! 

Am Tag der Arbeit war der schönste Sonnenschein, ein wenig frisch (10°C) - nichts wie raus! Das Rädchen im Auto verstaut und auf die andere Rheinseite nach Meckenheim zur Apfelblüte gefahren.

Angeregt durch einen Zeitungsartikel, in dem die Route vorgestellt wurde, startete ich den Versuch, die Blüte zu erleben.  Spoileralarm: mit Erfolg! Die ersten Blüten empfingen mich direkt hinter den Häusern.

Bezaubernd zart
Soweit das Auge reicht!

Raus aus Meckenheim zum Knotenpunkt Nr. 90 wurde ich von blühenden Apfelbäumen begleitet. Millionen von Blüten, ein Apfelbaum hinter und neben dem nächsten, in gleichmässigen Abständen gepflanzt - ein Meer von Blüten begleitete mich auf den ersten Kilometern.

Das erste Hinweisschild

Vom Knotenpunkt Nr. 90 in Altendorf radele ich weiter zum "Töpferort" Adendorf. Ich sehe noch drei Töpferei-Geschäfte an der Hauptstrasse. Davon existiert eines seit 1747! Ob es nochmals solange bestehen kann?


Der Beschilderung folgend komme ich zur Burg Adendorf und besichtige den öffentlichen Teil der Anlage. Im mit Wasser gefüllten Burggraben schwimmen dicke Karpfen!
Karpfen im Burggraben

Burg Adendorf
1337 wurde die Burg zum ersten Mal erwähnt und 2006 renoviert. Nun strahlt das alte Gemäuer wieder!
Zufahrt zur Burg durch eine Kastanienallee

Von Adendorf (Knotenpunkt 92) radele ich nach Fritzdorf (Knotenpunkt 93). Dort bietet ein Bauer frische Erdbeeren an - Coronakonform stehen die süssen Früchte in Kartons auf einer Steige, die Kasse befindet sich in der Geldkassette daneben. Ich leiste mir ein Pfund dieser Köstlichkeit als Proviant. Mein Butterbrot ist sicherlich auch schmackhaft, aber lange nicht so lecker!

An der Mühle Fritzdorf finde ich ein nettes Pausenplätzchen mit Aussicht und
Fritzdorfer Mühle
dem Hinweis, dass es bis ins Ahrtal ca. 10km sind! Das merke ich mir für die Zeit, wenn Straußenwirtschaft wieder möglich ist 😀

Bad Neuenahr: 6,8km
Heute radele ich weiter nach Berkum. Dort steht das Radom des Fraunhofer Instituts, die weiße Hülle ist weithin sichtbar.

Radom in Wachtberg-Berkum

Auf dem Weg dorthin komme ich an Apfelbäumen vorbei, die mit Netzen gegen Hagel (und sonstige Unwetter) geschützt werden:

Schutz gegen Unbillen des Wetters

Insekten sehe ich selten an den Apfelbäumen. Vielleicht wird dort auch schon mit Mietbienen gearbeitet. Das Exemplar auf dem Löwenzahn verfolgt anscheinend seine eigenen Ziele...

In Berkum radele bergab nach Künninghoven und komme an Stachelbeer-Sträuchern vorbei.

Stachelbeer-Anbau

Vorbei an imposantem Wurzelwerk kann ich am Horizont das Siebengebirge erkennen. Es geht weiter bergab nach Oberbachem und Liessem.

Das Siebengebirge
Deutlich sichtbar sind Petersberg, Drachenfels und Ölberg. Hinter Liessem radele ich kurz bergan und komme nach Pech.

die "alte" Hauptstrasse in Pech

Der Ort wirbt mit dem Spruch "zum Glück gibt's Pech". Ein Ehepaar kommt mir entgegen geradelt. Schon von weitem höre ich sie: "Hier hat ja alles geschlossen!" - ja. Auch hier kann frau sich nirgends hinsetzen, ein WC gibt es nicht... 

Fast hätte ich das Hinweis-Schild übersehen - es geht auf einem schmalen Weg bergauf!!! Oben angekommen finde ich ein sonniges Pausenplätzchen.

Hier hole ich Luft, bevor ich Villiprott (Knotenpunkt 74) erreiche. Nun fahre ich entspannt auf breiten Wegen durch den Kottenforst zum Knotenpunkt 75. Vorbei an dem Naturdenkmal "dicke Eiche", die wirklich sehenswert ist und eine interessante Geschichte hat.

Naturdenkmal "dicke Eiche"
Teile des Stammes wurden zum Altar
Hier im Kottenforst merke ich deutlich, dass ich mich in der Nähe einer Stadt befinde: es ist deutlich belebter, viele Radfahrer sind unterwegs, Kinder werden "gelüftet", Familien gehen spazieren...
Baumschulen-Anbau
In Lüftelberg komme ich zum Knotenpunkt Nr. 83, von der Wasserburg ist nicht viel zu sehen. Auf dem Weg von Lüftelberg nach Meckenheim radele ich nochmal an Apfelbäumen vorbei.

Diese Route war angenehm zu radeln. Gut ausgeschildert, die Wege zum großen Teil asphaltiert, attraktive Pausenplätzchen, tolle Aussichten, viele Fotos (😌) - mein Fazit: 

Empfehlenswert!

P. S.: Der Rest der "Rheinischen Apfelroute" folgt sicherlich😃. Bei nächster Gelegenheit. Versprochen!

Freitag, 7. Mai 2021

Sonderrechte für Geimpfte?

Was für ein Quatsch! Was heißt "Sonderrechte"? Das ich keinen negativen Schnelltest benötige, wenn ich zu Friseur will? Alles andere hat noch geschlossen: Restaurants, Cafes, Märkte, Messen, Museen, Ausstellungen, Live-Konzerte...

Derzeit wird gerne über die Babyboomer gemeckert - wir würden uns impfen lassen, um dann Freiheiten zu erhalten, die Jüngere noch lange nicht bekommen. Selber Ü60 und zum 2. mal geimpft, werde ich warten.

So gerne ich mich wieder aus meiner Wohnung heraus begeben würde und auch mal wieder Leben neben meiner "systemrelevanten" Arbeit als Krankenschwester genießen möchte - wichtig ist für mich der Schutz, den ich durch die Impfung erhalte. Kolleg*innen erkrankten an Covid-19, einige sind noch lange nicht genesen. Ein Schicksal, was mir durch die Impfung hoffentlich erspart bleibt.

Allerdings machte ich in den vergangenen Monaten die Beobachtung, dass (vielleicht bedingt durch die "Anonymität" der Maske?) allgemeine Umgangsformen verloren gingen und das Miteinander härter und unversöhnlicher, egoistischer wurde. Dazu fällt mir das Stichwort "Impfneid" ein.

Nur mal so zur Erinnerung: Neid und Gier zählen zu den Todsünden. Zumindest in den christlichen Religionen. Auf die so viel Wert gelegt wird das Parteien das "C" stolz im Namen tragen. Und sich bereichern, wo es möglich ist...

Sonntag, 2. Mai 2021

Was sich sonst noch im April ereignete...

Covid-19 hat uns weiterhin fest im Griff. Die 3. Welle überrollt das Gesundheitssystem und wir haben so etwas Ähnliches wie einen Lockdown. Geöffnet haben die Geschäfte des täglichen Bedarfs, alle anderen bieten - je nach Inzidenz - "Click&Meet", "Click&Collect" oder sonst einen Strohhalm an, der die Geschäftsinhaber vor der Insolvenz retten soll. 

Mein hoffnungsvoller Nachwuchs befindet sich seit März vergangenen Jahres im HomeOffice. Da er auch sonst seine Freizeit vorzugsweise am PC verbringt, sehe ich für ihn weniger die Gefahr der Ansteckung. Ich bin zum ersten Mal geimpft und erwarte den zweiten Pieks in der kommenden Woche. Vertragen habe ich die Impfung mit AstraZeneca gut. Meine Arbeit ist weiterhin sicher, keiner will sie. 

Wandern und Radfahren sind weiterhin möglich! Zumal in diesem dünn besiedelten Gebiet mit schlechter oder fehlender Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Es hat Vorteile, wenn frau am Popo der Welt lebt 😀

Mein Auto war in der Werkstatt, Inspektion und zwei neue Sommerreifen. Da die Sonne schien, packte ich mein Rädchen ins Auto und radelte nach Hause. Nicht auf dem gewohnten Weg, sondern von Altenkirchen über Helmenzen...

Wiederaufforstung
Als ich aus dem Wald heraus fuhr, konnte ich den Fernblick bis zu den Windrädern im Oberwesterwald geniessen:

Ein Rotmilan
Auch, wenn die Qualität des Bildes sicherlich kritisiert werden kann - es ist das erste Mal, dass ich diesen Vogel endlich "eingefangen" habe!

Weiter radelte ich oberhalb von Kettenhausen Richtung Beulskopf.

Oben angekommen war zu erkennen, dass ich nicht trocken nach Hause komme.

Noch steht der Raiffeisen-Turm, aber er ist gesperrt.
Aus Richtung Wissen zogen dicke Wolken auf mich zu.
Getreu dem Motto "et kütt wie et kütt" und "et hät noch immer jod jejange" führt mein Weg durch den Wald nach Hilgenroth. Dort bin ich noch etwas wind- und regengeschützt.
Es war mal Wald

Hinter Hilgenroth finde Schutz an diesen Baumstämmen und lasse einen Schauer über mich ziehen. Zu Hause geniesse ich eine heiße Dusche 😃und eine Tasse Kaffee!

Mein nächster Ausflug auf dem Rad führte mich durch das Seelbachstal.

Der Seelbach
Wildschweinsuhle

Ich radele vom Seelbachstal über Haderschen hoch nach Racksen, die Schafe interessiert das nur ansatzweise...


 Von Racksen geht der Weg Richtung Mariental durch den Wald - ja, hier war mal Wald...

Jetzt stehen hier noch ein paar kümmerliche Reste.

Unten am Waldschwimmbad finde ich eine ganze Wiese voll mit Frühlingsblumen und Hoffnung keimt auf - auch diese Katastrophe geht vorüber und interessiert in  100 jahren keinen Menschen mehr.


Mach Dein Ding 2021

 Auch dieses Jahr gibt es von der Initiative Handarbeit einen Wettbewerb zu dem Thema "Mach Dein Ding".

Also wurde die Anleitung und der Schnitt herunter geladen, ein Stoff (in diesem Fall apfelgrünes Kunstleder) inklusiv dem passenden Futter gekauft, die Zutaten organisiert und dann folgte der nächste Schritt: Zuschnitt der einzelnen Teile.

Kurze Zeit später sah es auf meinem Zuschneidetisch ein wenig unübersichtlich aus😏:

Zuschnitt
Kein farblich passender Reißverschluss? "UWYH" (use what you have)! In der Restekiste lag ein bunter RV, der zu seinem Einsatz kam:
Endstücke einpassen
Eigentlich teilbar, wurde dieses harte Kunststoff-Teil heraus geschnitten.
Nun kommt die Nähmaschine ohne Nadelbruch über den Reißverschluss.
Der Deckel sollte bestickt werden. Aus der Vielzahl der Motive, die sich mittlerweile angesammelt haben, wählte ich einen Kranz.
Meine Brother V3 LE im Einsatz

Zwischendurch wurde alles wieder sortiert und zugeordnet: was gehört wohin, was ist fertig und welcher Schritt ist der Nächste? Der RV ist fertig eingenäht, allerdings traue ich mich nicht, soviel Kunststoff wirklich dem Bügeleisen auszusetzen. Deshalb wurde er mit WonderClips fixiert.

Goldfarbene Accessoires sollten es sein! Karabiner, D-Ringe, Magnetverschluss - im weltweiten Netz bei einem vertrauten Händler (der sonst auf einschlägigen Creativ-Messen vertreten ist) gefunden. Es muss nicht bei dem früheren Buchgeschäft des Herrn Bezos bestellt werden!

Entsprechend der Anleitung wurde ein Ring gefertigt. In der Mitte der RV, oben der Futterstoff, unten das Kunstleder.
Der Ring ist fertig.
Klappe außen
Der Magnetverschluss sollte jetzt angebracht werden:
Magnetverschluss auf dem Klappenfutter
Das Gegegenstück auf dem Vorderteil

Die Klappe wurde auf das Rückenteil genäht.

Nice!

Es folgt Frikkel-Arbeit. Die Vorder- und Rückteile habe ich der Anleitung entsprechend Seite für Seite eingenäht.

Ein Teil ist fertig eingearbeitet
Schließlich wurde noch schnell mein Etikett und der Schlüsselfinder eingenäht, bevor der spannende Schritt des Wendens folgte.
Es hat funktioniert!
Gewendet! 
Front

Auf der Rückseite ist gut zu erkennen, wo ein Gürtel eingeschoben werden kann:

Rückseite

Der Gurt wurde zum Schluss fertig gestellt. Lange habe ich an Material gesucht, was ich gerne verwendet hätte. Durch Corona fallen aber weiterhin Einkaufsmöglichkeiten weg 😒Letztendlich fand ich bei unserem lokalen Händler einen Plastikgurt, den ich ein wenig aufwertete, indem ich mittig ein Band mit einem kontrastfarbenen Garn und einem Zierstich applizierte.

Fertig!
Nähen bedeutet für mich eben immer wieder zu improvisieren und mit den vorhanden Möglichkeiten kreativ zu werden!

Mein Fazit:
Ein niedliches Täschchen!