Donnerstag, 16. September 2021

Tja...

 Schnell war es passiert. Umgeknickt. Gott sei Dank nichts gebrochen, nur verstaucht.

Ohne Worte
Auftreten ist ungemütlich, auch mit der Orthese heißt es: "hoch den Fuß!" 

Von Vorteil ist, dass ich ein Auto mit Automatik fahre. Deshalb kann ich meinen Termin in der ZVA im Kloster Knechtsteden wahrnehmen. Die Meisterschule für Augenoptiker hatte ich bei dem Besuch mit meiner Freundin im Sommer gesehen und Kontakt aufgenommen. Angehende Meisterschüler*innen stellten bei mehreren Untersuchungen fest, dass meine Brillen noch in Ordnung sind. Außerdem untersuchten sie meinen Augenhintergrund und suchten nach weiteren Augenerkrankungen, die im Alter gerne entstehen. Letzten Endes gaben sie Entwarnung - alles altersentsprechend in Ordnung!

Linker Augenhintergrund

Rechter Augenhintergrund

Auch fanden die Schüler*innen keinen Anhalt für Hypertonus, Frühzeichen Apoplex oder ähnliche Erkrankungen. 

Für diese Ergebnisse nehme ich gerne eine ellenlange Anfahrt und dicke Staus auf dem Rückweg in Kauf!

Als Nächstes versuche ich eine Mini-Tour mit dem Rädchen. Nachbarn interessieren sich für die Arbeit von Bachpaten und überlegen, ob sie einen Bach betreuen wollen. Es gibt genau noch einen freien Bach in der Verbandsgemeinde, den Rennseifen. Kurz entschlossen radeln wir gemeinsam los und begutachten den Bach. 

Der Bach leidet wie alle anderen Gewässer der Umgebung. Aus der Quelle selber kommt kein Wasser, erst einige Meter unterhalb kommt Wasser in einem Rinnsal zusammen. Durch Borkenkäferbefall wurden auch hier weite Teile des Fichtenwaldes abgeholzt, es ist jetzt sehr hell im Tal und das Gestrüpp liegt stellenweise im und neben dem Bach.
Die letzten ca. zwanzig Meter des Baches vor seiner Mündung in den Irser Bach entschädigen für einige unschöne andere Anblicke oberhalb.

Mittlerweile schmerzt mein Fuß und ich bin froh, als wir wieder zu Hause sind! VoltarenⓇ-Gel und Ruhe (!) wird helfen - hoffe ich!

Nun bin ich gespannt, ob meine Nachbarn die Bachpatenschaft übernehmen!

Hammer Berg- und Talfahrt

Im weltweiten Netz war ich auf eine Radroute aufmerksam geworden: die "Hammer Berg- und Tal-Tour", die Rundtour wird sogar grenzübergreifend 😀 beworben!

Das Wetter war schön, ich hatte frei - also ab auf das Rad! Rundtouren haben den enormen Vorteil, dass ich an allen Punkten dieser Route beginnen kann. Ich entschied mich für den Einstieg in Fürthen am Siegbogen. Wie schon öfter radele ich entgegen der vorgeschlagenen Fahrtrichtung.

Kanadagänse
Eine Schar Kanadagänse hatten diesen Siegabschnitt erobert und lieferten sich - wenn ich der Lautstärke Glauben schenken konnte - Revierkämpfe. Oder sie kämpften um das schönste Weibchen. Meine Kenntnisse der Gänsesprache sind ein wenig sehr beschränkt 😏
Den Bitzbruch nach Pracht hoch hatte ich als ersten, steilen Anstieg bewältigt, radelte am Friedhof und am Kindergarten vorbei durch den Ort. Hier konnte ich wieder durchatmen, bevor ich den sanft beginnenden Anstieg entlang der Landstrasse begann.
Blick Richtung Kratzhahn
Die vorgeschlagene Schleife über Kratzhahn nach Birkenbeul ersparte ich mir und nahm den direkten Weg entlang der Landstrasse. Stellenweise existiert sogar ein Radweg!
Bushaltestelle in Weißenbrüchen

Den Busfahrplan in Weißenbrüchen habe ich exemplarisch für die hiesige Versorgung durch den ÖPNV fotografiert - viele Familien besitzen mehr als ein Auto. Weil vor 6:35 und nach 20:37 unter der Woche  nichts mehr fährt. Samstags, Sonntags und Feiertags fährt auch kein Bus... Lustiges Landleben😞

Heuballen pressen
Aber ich bin mit dem Rädchen unterwegs! Fasziniert beobachte ich, wie das getrocknete Gras zu einem Heu-/Silageballen zusammen gepresst wird. Wenige Minuten dauert der Vorgang - zack, ein weiterer Ballen liegt sauber gewickelt auf der Wiese. Ich finde, anderen Menschen bei der Arbeit zuzusehen, ist ein schönes Hobby 😉
Raiffeisenturm
Am Raiffeisenturm biege ich nach Hilgenroth ab. Hinter Racksen halte ich an, eine Schaftherde und ein Baumpaar fesselt mein Auge.
Im Hintergrund Schafe
ein lebendiger Baum und sein Vorgänger?

Von Haderschen führt der Weg auf einer schmalen Strasse bergauf nach Bruchertseifen. Schön, dass die Strasse im Moment nicht so stark befahren wird 😁

In Bruchertseifen folge ich der Beschilderung für Radler und überquere die B256. Mal wieder ein lebensgefährliches Unternehmen ohne Zebrastreifen oder Fußgängerüberweg!

Aussicht!
Auf der anderen Seite führt die K47 weiter, dieses Mal bergab nach Langenbach an der Nister.
Pausenplätzchen
In einer Kurve gelegen, sehe ich ein Pausenplätzchen! Eine Bank lädt zum Verweilen ein und genießen der Aussicht ein!
Solitärbaum
Im Tal angekommen, radele ich entlang der Nister. Wieder auf einer Kreisstrasse.
Nister

In Nisterau halte ich auf der Brücke und beobachte das Flüsschen. Viel Wasser ist nicht da...

In Wissen angekommen, mache ich Pause in einem Eiscafé, das mit hausgemachtem Eis wirbt. Es schmeckt auch danach; vielleicht, weil er seine Milch von einem Hof in der Nähe bezieht. Gute Rohstoffe ergeben gute Endprodukte!

Tradition!

Spaghetti-Eis und Espresso, ein Klassiker auf meinen Touren 😋, stärken mich für den nächsten Teil meiner Tour. 

Um wieder auf den vorgeschlagenen Weg zu gelangen, fahre ich vom Eiscafé unter der Eisenbahnbrücke durch und in Alt-Wissen links über das Plätzchen an das Sieg-Ufer.

Unterhalb der neuen Brücke mündet der Wisserbach in die Sieg. Nach ein paar Metern führt der Weg am Bauhof vorbei, aber nicht auf dem offiziellen Siegradweg entlang der B62, sondern zwischen Bauhof und Bahnstrecke. Dort ist im allgemeinen wesentlich weniger Verkehr...

Mündung des Wisserbachs am Ufer gegenüber

Am Ende der Strasse fahre ich links über die Brücke und direkt dahinter rechts auf den Radweg.

Nistermündung in die Sieg

Dem Weg folgend sehe ich am gegenüberliegenden Ufer die Nister in die Sieg münden und radele nun durch das "Flora-Fauna-Habitat" entlang der Sieg. Kurze Zeit später quere ich den Holperbach, dem ich nun bachaufwärts in das Tal folge.

Holperbach
Im Rahmen der "Aktion Blau" des Landes Rheinland-Pfalz wurde der Holperbach in weiten Teilen über Jahre hinweg unter Mitwirkung des Bachpaten Werner Kaster renaturiert. Leider ist er mittlerweile erkrankt und hat die Patenschaft abgegeben.
Beschattung sorgt für bessere Wassertemperatur
Blick ins Tal
Algenwuchs - ob die Nase fehlt?
Talaufwärts führt der Weg; eigentlich ist die Strasse ab Hof Holpe gesperrt, an der Seifener Mühle wird eine neue Brücke gebaut. Bauarbeiter, die ich traf, meinten, es gäbe eine Umgehung für Fußgänger und Radfahrer. Also radelte ich weiter.

Bachabwärts, rechts Teile der Seifener Mühle
Ein schönes neues Brückchen entsteht hier!

Bachaufwärts

Das Wasser des Baches sieht klar und erfrischend aus! 

In Seifen biege ich links ab Richtung Forst, es geht bergauf.

Blick zurück ins Holperbachtal

In Forst angekommen, folge ich der nicht vorhandenen Beschilderung Richtung Bitzen. Auch die Beschilderung durch diesen Ort ist eher etwas für Ortskundige...

In einer Beschreibung las ich von dem Aussichtspunkt "Kanzelsley", beschliesse aber diesen Punkt von der Agenda zu streichen - er ist mit dem Fahrrad nicht zu erreichen und bedeutet auf alle Fälle einen Umweg über Dünebusch! Auch der Ausflug zum Waldschwimmbad oder die Rast in Marienthal liegt nicht an der beschriebenen Strecke...

Am Friedhof in Bitzen führt der Weg in den Wald und - egal aus welcher Richtung man auf dieser Tour kommt - es ist durch die Wegbeschaffenheit gefährlich! Ich bin erleichtert, als ich in Bitzen aus dem Wald heraus komme und entlang der Sieg wieder nach Führten zum Startpunkt radele!

Dort höre ich, dass die Kanadagänse sich noch immer lautstark unterhalten 😊

Zu Hause angekommen, genieße ich die Aussicht von der Terasse bei einer Tasse Kaffee - gut 45 km bin ich geradelt, 1142m Aufstieg und 1137m Abstieg - eine Berg- und Talfahrt!

Mein Fazit:
Eine schöne Tour für trockene Tage. Es gibt viele, tolle Aussichten! 

Sollte es vorher geregnet haben, muss man in Teilabschnitten mit dem Trekking-Bike besonders vorsichtig sein! Auch ist es empfehlenswert, Rucksackverpflegung und etwas zu trinken mit zu führen. Vor allem unter der Woche haben die Gastronomiebetriebe geschlossen.

Dienstag, 14. September 2021

Noch ein Täschlein...

Mein Plan: eine Gürteltasche nähen. Für diverse Kleinigkeiten, die ich beim Wandern gerne griffbereit habe. Bonbons, Schlüssel, Kamera, Smartphone...
Wasserdichter Cordura, den ich schon seit Jahren besitze und aus dem ich meinem Sohn einst eine Tasche nähte, war meine Wahl. Wobei: der Stoff ist wasserdicht, die Nähte sind es nicht😔! Für die Befestigung entschied ich mich für Klett-Streifen.
Soweit, so nett. Mein Fehler: die Wahl des Futterstoffes! Im vergangenen Jahr hatte ich mir einen Mantel genäht, davon war noch Stoff über. Kuschelig, weich und wattiert. Es war wieder Frimelei, das Futter sauber zu vernähen!
Innenansicht
Eine Extra-Stecktasche habe ich der Tasche gegönnt - nun passt zwar das Smartphone hinein, aber dann ist Schluss. Für die Kamera ist kein Platz mehr.
Mit Schlüsselfinder
Mit dem Klettverschluss passt das Täschlein über jeden Gurt bzw. Gürtel, der nicht breiter als 4 cm ist. Er hält sicher! 

Damit ich im Dunkeln nicht übersehen werde, benutzte ich einen reflektierenden Reißverschluss und eine Applikation, die ich mit der Stickmaschine auf reflektierendem Stoff hergestellt habe.

Die Tasche, die ich meinem Sohn nähte, stellte ich 2017 vor. Hier der Link zum Album

Laptop-Tasche


Montag, 6. September 2021

Eine neue Bluse

Meine bisherige Bluse für Wanderungen ist ein wenig *räusper* eng über die Brust geworden und mir lief ein Karostoff aus 65% Baumwolle und 35% Polyester über den Weg, der unbedingt zu mir wollte! Ein schnelltrocknender, bügelfreier Stoff, den ich für diesen Zweck benötigte 😀

Das alte Schnittmuster stammt aus der "Fashion Style", Ausgabe Mai 2018. Es wurde von mir angepasst und dann aufgelegt. 

Ein gleichseitiges Karo erleichtert den Zuschnitt!

Gerne wollte ich die Karos in Übereinstimmung haben - das war Zirkelei!

Stimmen Vorderteil und Ärmel überein?
 Bei jedem Teil habe ich erst grob aus- und dann passend zugeschnitten.
Zuschnitt der Passe

Zuschnitt Vorderteil
Ursprünglich sieht der Schnitt im Vorderteil eine Tasche vor. Die habe ich aus dem restlichen Stoff nicht mehr im Karo zugeschnitten bekommen und deshalb auf die Tasche verzichtet.
Auch die Knopfleiste sollte überein stimmen!
Am Rückenteil passte das Karo nicht zu 100%, weil ich unbedingt eine Bewegungsfalte wollte...

Netzfutter innen in der Passe

Das Innere der Passe ist mit Netzfutter belegt, die Passe aus dem Oberstoff ist nur im Ärmelbereich und an der Bewegungsfalte fixiert. Gut zu erkennen ist die Stütznaht am Halsausschnitt. Sie wird später durch den Kragen verdeckt.

Der Kragen ist angenäht

Rückenansicht
Detail Netzfutter
Eine weitere Herausforderung waren die Knopflöcher. Ich hatte mir eine Folge von jeweils drei Knöpfen ausgedacht, um ein wenig mehr "Design" zu bekommen. Was zur Folge hatte, dass ich insgesamt 19 Knopflöcher in akzeptablen Abständen nähte. Und anschliessend die Knöpfe (mit der Nähmaschine) 😌

19 Knopflöcher? Ja, einen am Kragen, gefolgt von 4 Gruppen à 3 Knopflöchern an der Knopfleiste. Zum Schluss an jeder Ärmelmanschette 2 Knopflöcher und an den Riegeln jeweils 1 Knopfloch... Gut, dass meine NäMa das klaglos erledigte! 😄

Detail Knopfleiste
Das Karo trifft fast genau!

Fertig!

Nun habe ich wieder eine Bluse, die ich bequem und gut tragen kann! Die ersten Wanderungen und Wäschen hat sie überstanden 😉 und ich werde sicherlich länger Freude an meiner Arbeit haben!