Sonntag, 16. Oktober 2022

Eine Tour im September

Heide
Matthias hat unsere Reha-Gruppe wieder eingeladen! Alexandra und ich reisen gerne in die Heide - diesmal reise ich mit dem Zug und nehme mein neues Rädchen mit.
Bepackt am Kölner Hauptbahnhof
Wie immer ist es ein Abenteuer, mit dem Fahrrad und dem Zug zu reisen! Es beginnt schon vor der Abfahrt, die DB-Bauarbeiten-App meldet, es könne sein, dass der IC aus Köln auch früher fährt. Grund sind die geplanten Arbeiten. Also starte ich noch einen Zug früher, mit der S-Bahn reise ich nach Köln. Der Aufzug ist außer Betrieb, aber über die Rolltreppe bekomme ich mein Fahrrad vom Bahnsteig herunter. 
Es gibt Bielefeld - zumindest den Bahnhof!
Ich erreiche den IC 2441, der bis Hannover über eine Stunde Verspätung hat, sodass ich meinen Anschlusszug nicht mehr erreiche, sondern den nächsten Zug nehme...
Bahnhof Hannover
In Uelzen holt Matthias mich mit dem Auto ab, pünktlich öffnet der Himmel seine Schleusen und es schüttet wie aus Eimern! Binnen einer Minute sind wir beide nass😄
Kaminfeuer ist gemütlich!
Frühstück
Am nächsten Tag kommt auch Alex an und nach einem ausgiebigen späten Frühstück wandern wir in der Ellinger Heide. Gut, dass wir die Schirme mitnehmen, zwischendurch regnet es immer wieder etwas. 
Spaziergang
Wir besuchen die Dame, deren Haus Alexandra im Sommer hütete - ein entzückendes Anwesen aus dem 16. Jahrhundert, innen noch mit den alten Balken. Einfach sehenswert!
mit Stroh gedeckt
blühende Heide
Zwischendurch ist deutlich die Trockenheit des Sommers zu sehen, die Heide ist weitgehend verblüht. Wir finden noch einige Flecken, an denen wir die Pracht erahnen können!
Trocken
Auch einige Prachtbäume zeigt Matthias uns und auf den Tafeln erfahren wir mehr über das Borstengras und andere Heide-Flora und Fauna 😃

Prachtbäume
Matthias hat viele Äpfel, Weintrauben und Brombeeren in seinem Garten, Alexandra zaubert daraus "mal so zwischendurch, auf die Schnelle" einen leckeren Kuchen!
Blechkuchen
Sonntag mittag bringen wir Alex nach Lüneburg zum Zug. Auf eine Radtour habe ich verzichtet, es regnet teilweise kräftig! Matthias ist so lieb und zeigt mir Lüneburg. Eine entzückende Stadt! 
Wir beginnen auf dem Wasserturm, von dem wir eine tolle Aussicht bewundern, bevor der nächste Regen kommt!



Der alte Kran war sicherlich ein beliebter Treffpunkt!



Vom Kalkberg haben wir wieder eine tolle Aussicht auf die Stadt - jetzt bei Sonnenschein!
Hier lebt also "Horst"




Zum Schluss bringt Matthias mich noch zu meiner gebuchten Unterkunft in Lüneburg. Ein neuer Versuch, mit AirBnB eine Übernachtung zu bekommen. Es hat funktioniert! 
Wenig geschlafen, starte ich am nächsten Morgen Richtung Hamburg. Ich habe mir den Ilmenau-Radweg als Fluss ausgesucht.
Irgendwo vor der Schleuse Bardowick gelange ich endlich an das Flüsschen. Es klart auf und die Sonne scheint!
Schleuse Bardowick
Ich genieße das Radeln entlang der Ilmenau. Auch, wenn die Wege nicht immer gut ausgeschildert sind! Eine ältere Dame, die ich nach dem Weg frage, kann mir den Weg für die nächsten drei Orte beschreiben - eine große Hilfe!

Einfach geradeaus!
Mein Fernglas ist zu Hause, aber die Menschen, die hier die Vögel beobachten, versichern mir, es handele sich um Kraniche:

In Oldershausen mit Storchennest
Brücke in Fahrenholz über die Ilmenau
Pausenplätzchen
Meinen Dank an die Jugend aus Tönnhausen, die dieses Pausenplätzchen eingerichtet haben! Es war mir sehr willkommen! 

Es gibt Wege, die führen einfach ins Nichts! Auch hier führte die Beschilderung mich in die Irre...
Alter Bahnhof Nettelberg
Nach einem Umweg über Borstel komme ich in Winsen a. d. Luhe an. Das Zentrum macht auf mich den Eindruck einer verschlafenen Kleinstadt. Was daran liegen mag, dass ich zur Mittagszeit hier ankomme😃
Die Luhe
Weiter führt mein Weg Richtung Elbe, vorbei an Vogelgruppen, die sich für den Weg in den Süden sammeln:
Wandervögel

Sperrwerk Ilmenau
Vom Sperrwerk Ilmenau kann ich den Verlauf der Ilmenau in die Elbe verfolgen. Die Fähre "Hoopter Möwe" bringt unermüdlich Reisende von einem Ufer der Elbe (Hoopte) zum anderen Ufer, wo das Zollenspieker Fährhaus steht.
Hoopter Möwe

Auf der Elbe
Im Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg
Wie angekündigt, ziehen dicke Regenwolken heran und meine restliche Fahrt wird etwas unbequem. Die Nina-Warn-App meldet "Starkregen" und "Gewitter" - beides nicht meine bevorzugten Witterungen! Auf dem Kirchwerder Landweg erwischt mich das Wetter und ich fahre von Vordach zu Bushäuschen zu Carport. Bergedorf ist mein Ziel, ich habe auf der Karte dort einen Bahnhof gesehen, den ich heile erreichen will!

Als ich am Bahnhof in Bergedorf ankomme, ist der Regen vorbei und die Sonne lugt wieder durch die Wolken. Bei dem Fahrrad-Händler erfahre ich, dass es ca. 20 km bis zu meinem Ziel sind und ich beschließe, dass ich diese Strecke heute auch noch schaffe! Wozu fahre ich mit Strom!?

Die Strecke zieht sich... Ich überquere den Friedhof Öjendorf, radele an Hochhäusern vorbei und gemütlich wirkenden Einfamilienhaus-Siedlungen, bis ich schließlich in Berne ankomme. Dort wohnt Alexandra, die mir bei Matthias spontan ihre Couch angeboten hat! Das Angebot nehme ich gerne an, vielen Dank dafür! 

80 km bin ich von Lüneburg bis nach Berne geradelt und schlafe entsprechend gut! 

Rose bei Alexandra im Garten
Abenteuer Natur
Ein entzückendes Siedlungshäuschen!
Am nächsten Tag besuche ich die Banksy-Ausstellung und gucke mir die Innenstadt von Hamburg an - zu mehr reicht meine Energie nicht!
Banksy-Ausstellung
Die Ausstellung finde ich beeindruckend. Einige seiner Projekte kannte ich vorher schon, es war mir nicht bewusst, wie lange er mir mit seinen Bildern schon bekannt ist!
"Fünf vor Zwölf"

"No Future"?!
Die Innenstadt rund um die Alster und die Gegend um die Innenstadt-Kanäle erinnert mich in ihrer Pracht an Düsseldorf - ein Edelgeschäft neben dem nächsten, mehr Schein als Sein? Von Alex erfahre ich, dass diese Gegend im zweiten Weltkrieg nicht von dem verheerenden Bombenangriff betroffen war. 
Prachthäuser
Ganze Viertel erstrahlen noch im alten Prunk - was für ein Schatz! Am nächsten Morgen bringt Alex mich noch bis zur Alster und zeigt mir ihren bevorzugten Platz dort - schön!
Auf dem Weg zur Alster
An der Aussenalster
Dem Rat von Alex folgend, radele ich einmal um die Alster herum.
Versammlung
Blick vom Jungfernstieg auf die Kennedy-Brücke

An der "kleinen Alter"
Rathaus-Turm
Wenn ich noch einmal nach Hamburg reise, gucke ich mir den Rest des Touri-Programms auch noch an, versprochen! 

Aber andererseits bin ich froh, als ich am späten Nachmittag die Kirche der ahlen, dreckeligen Stadt sehe, die für mich Heimat ist!