Montag, 8. März 2021

Auf dem Fürsten(rund)wanderweg

Zwar ist noch Februar, aber die Sonne scheint und die Temperaturen sind frühlingshaft - 16°C! Also mal wieder nichts wie los! Unten am Rhein ist es sicherlich noch wärmer als in heimischen Gefilden 😉. Ich hatte vor einiger Zeit einen Bericht über den "Fürstenweg" gefunden, diesen will ich begehen. Allerdings verlege ich meinen Startpunkt an die Wied.

Da war ich schon mit dem Rädchen!

Mein Auto parke ich an der Laubachsmühle. Wegen der Pandemie hat das Restaurant geschlossen. Nur am Wochenende ist Verkauf durch ein Fenster gestattet und nacheinander holen sich dort die Menschen ihre Bestellung ab. Die Speisekarte hört sich für mich gut an und gerne werde ich hier mal essen kommen!

Direkt zu Beginn fällt mein Blick auf eine Tür:

Sehr dekorativ!

Schwere Bronze mit jagdlichen Motiven verziert inmitten des Fachwerks - ein interessanter Stilbruch! Das Mühlenrad wurde schon mal erneuert:

Dekoration
Ein erster Wegweiser
Rundwege - welche Richtung nehme ich? Monrepos liegt ungefähr auf der Hälfte des Weges und ich will bergan starten. Ich entscheide mich für den Start über die Wied.
Auf der Brücke über die Wied
Über eine überdachte Holzbrücke überquere ich das ruhige Flüsschen und gehe direkt bergauf. Der Weg führt durch Laubwald. Es ist noch zu früh und die letzten Tage waren kalt, aber die ersten Knospen lassen den Frühling erahnen.
Beeindruckende Wurzeln
Weiter führt der Weg bergan. Ich komme an eine Kastanienallee und bin überzeugt, dass die Früchte im Herbst dem Wild als Futter dienen!

Links eine Kastanienallee
Weiter führt der Weg zu einer Schutzhütte. Der Platz davor wird von einer Besuchergruppe belegt. Auch die Bänke, an denen ich vorher vorbei komme, waren besetzt, sobald sie in der Sonne stehen. Ich wandere weiter.
Wanderhütte an der Lauseiche Monrepos

Über mir ist Lärm zu hören: Zugvögel auf dem Weg nach Norden. Ein sicheres Zeichen, dass der Winter vorbei ist! Dieser Schwarm macht auf mich den Eindruck, als wären die Teilnehmer sich über den Weg nicht einig, vielleicht streiten sie sich über die Führung - lange kreisen sie am Himmel, ändern mehrfach die Richtung, bis sie schließlich doch weiter fliegen!

Gute Reise!

Mehrere dicke Bäume ragen nur noch als Stumpen in den Himmel, die Reste liegen teilweise noch gefällt auf dem Boden. Wahre Baumriesen waren es!

Auch an einem Mammutbaum komme ich vorbei. Prinz Maximillian zu Wied brachte nicht nur sie von seinen Forschungsreisen im 19. Jahrhundert mit.
Imposant!
Für mich ein deutlicher Hinweis, dass ich die Hälfte des Weges geschafft habe! Monrepos, bzw. die "Villa Waldheim" taucht zwischen den Bäumen auf. Hier befindet sich ein spannendes Museum, was noch geschlossen ist, aber von mir dringend für einen Besuch empfohlen wird! Die Dauerausstellung befasst sich mit der Entwicklung menschlichen Verhaltens und ist Archäologisches Forschungszentrum - nicht nur für Kinder bedeutet das spannende Stunden!
Dort begegnet man auch dem Mammut. Friedlich steht es im Garten.😄
Hat nicht jeder im Garten!

Der Blick von dem Schloss über das Neuwieder Becken ist beeindruckend!

Leider und selbstverständlich ist auch hier die Aussengastronomie (ein Bistro) geschlossen. Es gibt keine Möglichkeit, sich zu setzen und diese Aussicht noch länger zu geniessen. Ebenso in der ein wenig unterhalb gelegenen "Gutsschänke Hanhof", es gibt keine Chance auf eine Sitzgelegenheit. Es geht bergab - mein Weg führt wieder in den Wald. 

Der Aubach begleitet mich eine kurze Strecke. Noch bin ich in der Nähe von Monrepos und hier begegnen mir mehr Menschen, der Parkplatz ist gut gefüllt und ich behaupte, dass nicht alle, die sich in einer der Gruppen bewegen, einer Familie angehören.

Hier im Wald ist es ruhiger. Ich entdecke Hinweise, dass dieser Teil des Weges zum Rheinsteig gehört - das weiße "R" auf blauem Grund. Der Fürstenweg als Rundweg wird als "Premium-Rundweg" mit einem weißen "R" auf rotem Grund sehr gut gekennzeichnet.
Wegweiser im Wald
Eine Bank! Nicht belegt! In der Sonne! Endlich die Gelegenheit für eine Pause!
Meine treuen Begleiter: Stöcke, Rucksack, Murmeltier

Aus dem Wald heraus komme ich auf Streuobstwiesen. Allerdings behaupte ich, dass es den Bäumen nicht so gut geht: sie sind mit Misteln bewachsen.

Daneben gibt es junge "Steckerl", die erst noch zum Baum heran wachsen wollen.

Auch hier gibt es Bänke. Und eine hervorragende Aussicht! Die Gelegenheit, duselige Steine aus meinen Schuhen zu schütteln.😒 Gerade diese Ministeinchen können meinen Wanderfrieden erheblich stören!

Befreiter gehe ich weiter und komme an der Segendorfer Skihütte vorbei. Es gab hier also mal Schnee. Wann zuletzt, kann ich nicht eruieren. Die beiden geschnitzten Figuren geben dazu keine Auskunft...
Wenig kommunikativ
Welches Krankheitsbild ist das?

Über einen Wiesenpfad und einem letzten Blick auf das Neuwieder Becken komme ich an den Wied-Wanderweg.

St. Bonifatius, Neubieber im Vordergrund

Wegzeichen finde ich immer wieder spannend, weil durch sie gezeigt wird, welche alten und neuen Pfade sich hier begegnen, ein Stück Weg gemeinsam verbringen und sich wieder trennen!

Der Moorbach hat eine idyllische Fassung (wenn auch keine natürliche 😊):

Über die Steinerne Brücke wechsele ich nach Altwied. 

Flussabwärts
Flussaufwärts
Viel Wasser führt die Wied wirklich nicht!
In den Nachkriegsjahren neu aufgebaut
Den Besuch der Ruine Burg Altwied spare ich mir heute - so langsam will ich nach Hause und Kaffee trinken! Auf dem Parkplatz unterhalb der Ruine gibt es keinen freien Platz mehr. Die Restaurationen sind alle geschlossen und ich sehe keinen Menschen im Auto sitzen und Kuchen verzehren...
Burgruine Altwied

Die Landstrasse ist stark befahren und ich muss beim Queren aufpassen. Vor allem, als ich oberhalb vom Friedhof die Strasse überquere. Direkt an der Strassenmündung auf der anderen Strassenseite ist der Einstieg zu dem Pfad, der mich oberhalb entlang der Strasse (L 255) an der Wied führt.

Ich freue mich über meine festen Wanderschuhe, die mir auf dem schmalen Pfad Trittsicherheit verleihen😃 - dieser Weg ist nichts für Menschen, die an Schwindel leiden! Und bei Nässe nicht gut zu begehen.
Ein Pfad

Noch befinde ich mich auf dem Rheinsteig, wie die Zeichen an der Schutzhütte zeigen:

Eitorf-Flamersfeld-Waldbreitbach-Neuwied
Für die Sportlichen: man kann weiter wandern bis nach Eitorf (und dort weiter über den Siegsteig😂). Vielleicht ist es ratsam, mit so einer Wanderung zu warten, bis die Herbergen wieder geöffnet haben...
Mein Auto ist in Sicht
Es geht mal wieder bergauf, allerdings auf einem "normalen", breiteren Waldweg. Plötzlich zeigt ein Zeichen, dass ich mich jetzt links halten soll - es geht steil, steinig, rutschig und schmaler bergab! Tatsächlich kommt mir ein junger Mann auf dem MountainBike entgegen und ich quetsche mich an den Hang 😒Am Ende des Weges komme ich an der Laubachsmühle heraus.

Zu Hause konnte ich Kaffee und Kuchen geniessen 😋

Mein Fazit:

Ein schöner Weg! Allerdings nur für Fußgänger, mit dem Fahrrad sind einige Stellen nicht zu bewältigen (zumindest nicht, wenn frau keine gebürtige Gemse ist und ein wenig Rücksicht nehmen will!).

Er ist gut ausgeschildert, nur am Schloss Monrepos hatte ich Zweifel. Vielleicht, weil ich - mal wieder - gegen den Strom gewandert und einigen Wanderern zweimal begegnet bin (das führt schon mal zu freundlichem Kopfnicken und eventuell einem Lächeln😀) - da kann frau schon mal nach dem richtigen Weg fragen.

Es folgen Links zu dem Fürstenweg:

Viel Freude beim Nachwandern!

2 Kommentare:

  1. Toller Ausflug, wie sagt man so schön "In der Ruhe liegt die Kraft". Kein Trubel, einfach Natur pur. Gefällt mir. LG Romy

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Es war eine wirklich gemütliche, ruhige Wanderung. Danke für Deinen lieben Kommentar!

      Löschen