Mein heißgeliebtes Radlershirt, was ich bei VauDe in Tettnang vor Jahren (2002? 2006?) im Musterverkauf erworben hatte, hat mich auf vielen Reisen mit dem Rad begleitet.
Vorderseite |
Ob es an der Mosel war oder am Mittelrhein, am Neckar, im Altmühltal, am Main, im Westerwald - ich habe es gerne getragen! Ja, es gab mal eine kleine Farbveränderung, die sich aber im Lauf der Zeit wieder heraus waschen ließ. Dezente Reste waren noch im Logo zu erkennen.
Rückseite |
Leider hält nichts ewig. Auch dieses heißgeliebte Kleidungsstück zeigte Zeichen der Zeit. Da ich in den vergangenen Jahren noch dazu in die Breite expandierte, saß es sehr knackig. Nein, nicht wie die Wurst in der Pelle. Aber vergleichbar.😔
Deshalb musste ein Neues her! Allerdings stellte ich bei meiner Recherche fest, dass die verlangten Preise für mich nicht bezahlbar waren. Oder mir die Qualität nicht zusagte. Oder die Farben gefielen mir nicht.
Mir schwebte wieder etwas vor, was eine kuschelige Innenseite hat und außen glatt ist. Dazu aus Stretch (für die Bewegungsfreiheit 😉). So clean wie das alte Shirt.
Den Stoff fand ich bei einem Versandhändler aus dem Osten der Republik. Das Material: 100% recyceltes Polyester. Ein Restposten. In Rot.
Das alte Shirt nahm ich auseinander.
Die Einzelteile |
von oben nach unten: Nahttrenner, Kürschnermesser, Schere |
Bei der Gelegenheit kam auch das Kürschnermesser zum Einsatz. Ja, es wird nicht umsonst zusammen mit den Ersatzmessern in einer Holzkiste aufbewahrt. Ich habe mich bei einigen Gelegenheiten ohne Absicht geschnitten!
Der nächste Schritt war die Anfertigung eines Schnittmusters, auf dem ich die Änderungen vornehmen konnte. In der Mitte habe ich pro Teil 0,5cm hinzu addiert, auch die Teilungsnaht wurde um 0,5cm erweitert. Diese Naht setzte ich über den Raglan-Ärmel über den Rücken fort.
Das neue Schnittmuster für den Rücken |
Das neue Schnittmuster für das Vorderteil |
Das Vorderteil wurde nach einer schlaflosen Nacht noch ein wenig korrigiert... Es folgte der Zuschnitt.
Ein Probeläppchen musste die Wäsche überstehen. Meine Erleichterung, dass sich weder Form, noch Beschaffenheit oder Farbe änderten! 12cm blieben 12cm 😅 Dabei stellte ich fest, dass Stecknadeln in dem Gewebe nicht das richtige Werkzeug sind. Sie wollten sich nicht ohne Schaden hinein stecken lassen. Deshalb wurden bei Bedarf WonderClips benutzt.
Die Paspelstreifen schnitt ich aus den Ärmeln des alten Shirts. Der ursprüngliche Plan sah einen roten Reißverschluss vor, was aber farblich nicht 100% passte. Deshalb wurde auch der alte Reißverschluss von Fäden befreit und im neuen Shirt eingearbeitet. Gibt einen schönen Kontrast!
Zugeschnittene Paspelstreifen |
Die Teilungsnähte am Vorderteil |
Zwischendurch hatte ich meine 1. Impftermin gegen Covid-19. Geimpft mit AstraZeneca. Was den Briten hilft, wird auch mir nicht schaden.
Schritt für Schritt kam ich mit dem Nähen des Shirts weiter. Da ich keine Coverlock-Maschine besitze, erledigte ich die restlichen Nähte mit meiner Pfaff NäMa. Klaglos nähte sie durch alle Lagen.
Nun ist mein neues Radler-Shirt fertig!
Allerdings habe ich am Vorderteil die zweite Paspel am Ärmel durch ein Stück Reflex-Paspel ersetzt - nicht, dass mich jemand übersieht!
Am Kragen eingenäht: der gestickte Materialzettel |
Das Vorderteil |
Das Rückenteil |
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