November 2022

Das Wetter ist weiterhin hauptsächlich sonnig und trocken, für die Jahreszeit zu warm und absolut untypisch. Ich wünsche mir manchmal den mitteleuropäischen Schmuddelwinter. Da könnte ich ohne schlechtes Gewissen an die Nähmaschinen...

Statt dessen nutze ich das Wetter und radele in der Umgebung. Eigentlich will ich nur in Rossbach (Sieg) Kaffee kaufen - aber nach dem Einkauf radele ich weiter nach Dattenfeld. 

Wasserfall bei Dattenfeld

Von dort aus fahre ich weiter nach Eitorf. Zum ersten Mal nutze ich die schwankende Hängebrücke in Halft. Auf der Flussmitte gibt es eine schöne Aussicht auf die ruhig fliessende Sieg.

Auf der Siegbrücke

Zunächst mache ich in einem Café Pause und begebe mich zu dem dortigen Stoffgeschäft. Zumindest wird es im weltweiten Netz so beworben. Die Inhaberin hat sich auf Patchwork spezialisiert und führt so etwas wie Nähzubehör nicht. Nun, die Dame wird mich als Kundin bestimmt nicht wieder sehen, was auch an dem Ton liegt, in dem sie mir mein Anliegen zurück weist.

Es folgt der Anstieg auf die Leuscheider Höhe, über Käsberg bergauf zum Hüppelröttchen. Ich radele teilweise durch das Laub des Buchenwaldes bis zur Mooshütte. Der Anstieg ist geschafft - gut, dass ich mit Unterstützung fahren kann!

Aussicht ins Siegtal bis zum Siebengebirge

Im Buchenwald

 Mein nächstes Ziel ist der Blaue Stein, von dort aus habe ich wieder einen weiten Blick ins Land!

Aussicht in Richtung Siegerland

Nun lasse ich ins Tal rollen, bevor ich in Friedenthal wieder bergauf radele. So ist das hier im Mittelgebirge - es geht rauf und runter. Nun eben wieder rauf, über Ückertseifen und Kratzhahn wieder ins Tal und wieder bergauf nach Hause.

Ein Einkauf, der zu einem über 58 km langen Ausflug wird!

Weiter als geplant!

Auf meiner "Hausrunde" bekam der Pfau Familienzuwachs! Nun zieren auf Frau Pfau und ein Pfauenkind den Garten. Mir gefällt das!

Familie Pfau

Es wurde ein Bachpatentag veranstaltet! Den ersten seit der Pandemie. Wir erfahren viel über die Renaturierung der Dreifelder Seenplatte.

Dreifelder Weiher

Am gegenüber liegenden Ufer, hier fliesst die Wied in den See

Es folgt eine weitere Radtour, die sich einfach so ergeben hat. Strahlender Sonnenschein lockt mich raus und ich strampele hoch zum Raiffeisenturm. Dort gibt es einige Alpakas, die durch Zäune und einen sehr wachsamen Hund vom Menschen getrennt sind.

Alpakas

Raiffeisenturm

Über den Kohleweg radele ich nach Weyerbusch und geniesse die Sonntagsruhe auf der sonst viel befahrenen B8. Die Bundesstrasse ist derzeit gesperrt, weil die Asphaltdecke bis nach Birnbach erneuert wird. Ein ungewohnter Zustand, das Radeln auf der Bundesstrasse!

Auf der B8 vor Weyerbusch

Die Waldwege sind ziemlich aufgeweicht, mehrmals ändere ich meine Richtung, weil der Untergrund für mich eine erhöhte Sturzgefahr bedeutet. Mein Weg führt mich von Weyerbusch über Hilkhausen und Hemmelzen ins Tal nach Obernau. Durch Neitersen nach Schöneberg, weiter nach Stürzelbach und Mahlert nach Fluterschen. Dort finde ich den richtigen Weg nicht auf Anhieb, kehre um und muss mein Rad über den Feldweg schieben... Zwei Männer, die mir entgegen kommen, verstehen meine Frage nach dem Weg nicht, sie kommen irgendwo aus dem Ausland.

Egal, ich schiebe einfach in die Richtung, aus der die beiden kamen und ja - da ist der Weg nach Altenkirchen! In Altenkirchen mache ich endlich Pause. Im Café Schneider ist die Zeit stehen geblieben, zumindest, was die Einrichtung betrifft. Aber es gibt dort nicht nur die besten Schoko-Bananen der Welt, auch die anderen Torten können sich sehen lassen! Die paar Kalorien, die ich bisher verbrannt habe, werden also umgehend wieder aufgefüllt, bevor ich mich auf den Weg nach Hause mache.

Die Wied in Almersbach

Die Tour umfasste etwas mehr als 50km, reicht auch.

Auf der Mosel-Radtour hatte ich gesehen, dass in Trier eine Ausstellung statt findet: "Der Untergang des römischen Reiches". Das Thema passt in die Zeit und ich beschließe, einen Ausflug nach Trier zu machen. Unterkunft finde ich in der Jugendherberge😀. Ich kann in einem 2-Bett-Zimmer mit eigener Dusche und WC alleine übernachten. 

Meine Kollegin meinte, ich müsse unbedingt nach Luxemburg und dort billig einkaufen... Der Diesel ist dort teurer als zu Hause, auch beim Kaffee ist der Preis identisch...

Fähre Wasserbillig - Oberbillig

Im Oktober standen meine Freundin und ich noch am anderen Ufer und die Fähre wurde gewartet - nun ist wieder Normalbetrieb.

Bronzedenkmal für die Fischer

In Trier lasse ich das Auto stehen und laufe...

Porta Nigra

Ein wenig shoppen, einen Pullover erstanden, Bücher gekauft, Weihnachtsgeschenke... Abends im "Domstein" lecker gegessen.

Trierer Dom

Am nächsten Morgen habe ich in der JH gut gefrühstückt und bin anschliessend zum Rheinischen Landesmuseum gegangen.

Moselufer an der Jugendherberge

Schlossgarten

Kurfürstliches Schloss

Die Ausstellung war anschaulich gemacht.

"Alles stürzt jäh dem Ende entgegen... Krieg tobt überall, Raserei packt
alle, und mit zahllosen Waffen stürzen die Herrscher aufeinander"
Pseudo Prosper Tiro, Poema coniugis ad uxorem 17-30

Hat sich irgendetwas grundlegend in den vergangenen 2000 Jahren geändert? Ich habe nicht den Eindruck.