Samstag, 29. August 2020

Auf der Suche nach der Quelle

Der Holperbach wurde ausgeguckt. Der zuständige Bachpate ist leider schwer erkrankt und wir wollen ihm mit der Begehung zeigen, dass wir an ihn denken!

Außerdem suchen wir die Quelle des Holperbaches - dem Vernehmen nach soll sie in Nordrhein-Westfalen sein, jenseits der Grenze 😧. Die Zeiten, in denen Zoll geleistet wurde, sind vorbei! Die Karten - sowohl die analogen als auch die im weltweiten Netz - geben unterschiedlich Auskunft über die Quelle. Das Online-Lexikon gibt eine weitere Möglichkeit an...

Unser Start ist in Holpe. Neben der Kirche ist ein schattiges Parkplätzchen, der Bach fließt ein paar Schritte weiter:

In Oberholpe begegnen wir einer Dame bei der Gartenarbeit. Sie ist dort geboren und aufgewachsen, ihre Mutter berichtet auf unsere Frage nach der Quelle, dass der Bach hier in Oberholpe aus dem Zusammenfluss zweier Bäche entsteht: der Rolshagener Bach und der Bruchhausener Bach bilden den Holperbach.

Na, dann suchen wir eben die Quellen dieser beiden Bäche... oder versuchen es zumindest!

Zuerst gehen wir am Rolshagener Bach aufwärts, ein schöner Waldweg führt an ihm entlang und wir erfahren, dass wir uns auf dem "Bergischen Panoramasteig" befinden

In Rolshagen finden wir mithilfe der modernen Technik den Bach und es geht bergauf Richtung Quelle. Leider finden wir auch Umweltsünden:

Alte Reifen gehören nicht in die Landschaft!

Das Dikicht wird immer undurchdringlicher, Brennesseln, abgestorbene Bäume, Brombeerranken - ich kämpfe mich durch und erreiche einen Pfad. Wegen dem Bewuchs beschliessen wir, dass diese Quelle heute nicht von uns entdeckt werden will!

Wir folgen dem Pfad und kommen zu einer Strasse, die gehen wir bergauf und werden mit einer tollen Aussicht belohnt:

Blick Richtung Wissen auf die Höhen des Westerwaldes

Der Blick auf die Karte verrät, dass unser nächstes Ziel der Bruchhausener Bach ist. Über die Strasse gehen wir über Berghausen nach Bruchhausen. Wege über Strassen sind eben öde, sie machen die Füsse müde😴.

Bruchhausener Bach

Der Bach fließt durch den Ort, das Gitter verhindert den Zutritt. Nette Deko sehe ich im Dorf:

Wildschweine aus Holz sind ungefährlich

Die Ziegen fressen auch nichts!

In Sichtweite des Baches folgen wir dem Weg.

Immer wieder führen Brücken über den Bach. Die ganzen Müllkippen habe ich extra nicht im Bild festgehalten.

Wenig Wasser im Bruchhausener Bach

Ich verstehe nicht, warum Menschen ihren Müll in der Landschaft abstellen - es gibt auch in NRW eine funktionierende Müllabfuhr, man kann Sperrmüll anmelden, auch für alte Kühlschränke und ausgediente Fernseher gibt es Abfuhr-Termine! Der E-Schrott verunstaltet schon länger die Botanik...

Der Weg ist wegen seiner Beschaffenheit anstrengend, ich bin froh, als wir wieder in Holpe sind.

gepflegtes Fachwerk

Erker wie bei dem Haus oben sind eigentlich typisch, aber nur noch selten zu sehen. 
Evang. Kirche, Holpe

Schade, keine der Quellen haben wir gefunden. Trotzdem war es eine in großen Teilen interessante,  grenzüberschreitende 😄Wanderung!

Montag, 17. August 2020

Initiative Handarbeit 2020: Wir nähen eine "BigBag"

 Auch in diesem Jahr gibt es eine Aktion der Initiative Handarbeit

"Designerin Anke Müller vom bekannten Label Cherry Picking hat für #machdeinding2020 einen Grundschnitt für eine variable Bigbag mit separat nutzbarer Innentasche entworfen, die Dir nicht nur viel Platz, sondern auch viel Raum für eigene Näh-Ideen gibt" (Zitat) - so heißt es auf der Website. 

Meine Arbeitstasche zeigt die ersten Auflösungserscheinungen und ich benötige deshalb eine Neue. Da kommt die Aktion zur richtigen Zeit!

Außen bestickt
Eigentlich wird die Tasche nicht gefüttert. Da mir nur ein Kunstleder zur Verfügung steht, fertige ich ein Futter nach dem gleichen Schnitt.
Futter
Dazu nähe ich eine Innentasche, die ich heraus nehmen kann:
mit zwei Schlüsselfindern

Rückseite der Innentasche mit Etikett 😀

Drei Außenfächer auf der einen Seite,
ein gepolstertes Laptopfach auf der anderen Seite
Jede Menge Stauraum habe ich nun! Die Tasche ist wirklich riesig!

Pünktlich zum Einsendeschluss bin ich fertig und stolz, dass ich anscheinend die Tasche Nr. 319 genäht habe, wie auf Pinterest zu sehen ist! Bewundernswert, was die anderen Nähkünstlerinnen gefertigt haben! Allein die Auswahl an Stoffen finde ich Klasse!

Was habe ich sonst noch genäht? Masken. Ganz klar. Auf besonderen Wunsch in dunkel. Die Motive habe ich selber digitalisiert - es gibt Arbeiten, die macht frau sich einmal und bestimmt ohne Grund nie wieder! 😉

Es sind Wendemasken - grundsätzlich können sie von beiden Seiten getragen werden 😃

Einen Biergarten habe ich zum 70. Geburtstag gebastelt:


Es war ein schöner Abend, den mein ehemaliger Nachbar gestaltet hat!

Inzwischen zickt mein Laptop verstärkt herum, vielleicht ist deshalb die Formatierung so unterschiedlich!

Freitag, 14. August 2020

Ausflug an den Birkenbach

 Wie ich vor einiger Zeit berichtete, bin ich Bachpatin. Das ist in Rheinland-Pfalz eine ehremtliche Tätigkeit, "Gewässer III. Ordnung" (die gibt es wirklich!) werden von uns betreut. Dazu gehört, dass wir unseren Bach besuchen und Auffälligkeiten an die zuständige Verwaltung melden.

Leider sind durch den ubiquitär tobenden Virus (der mit dem "C") unsere Aktivitäten in diesem Jahr ersatzlos ausgefallen. 

Sonst trafen wir uns gemeinsam im Bauamt und überlegten mit unserer hauptamtlichen Betreuerin der Verbandsgemeinde welche Bäche wir schon lange nicht mehr besuchten und welche wir unbedingt nochmal begehen wollen. Einer unserer Gruppe hatte einen Schlaganfall und unser Plan, ihn besuchen - bislang auch ausgefallen.

Zufällig traf ich in den vergangenen Monaten immer mal wieder einen anderen Bachpaten. Ein Schwätzchen hier und ein Schwätzchen da - wir beschlossen, selber aktiv zu werden. Unser erstes Ziel war der Birkenbach.

 Direkt zu Beginn sahen wir schon den Kahlschlag. Früher standen hier Fichten.
Opfer des Borkenkäfers
Warten auf den Abtransport
Im Tal zeigt sich in der Nähe des Baches neuer Bewuchs. Wir finden auf den lichten Flächen Fingerhut und Farne, die sich dort neben Brombeeren scheinbar wohl fühlen.

Birken

Es gibt geheimnisvolle Orte am Birkenbach, mit altem, bemoostem Baumbestand und jungen Pflanzen.

Alter Baumbestand am Bach
Teilweise hat der Bach sich tief eingegraben, auf scheinbar totem Holz entwickeln sich neue Triebe.
Neues Leben auf altem Holz
Auf unserem Weg hören wir seit einiger Zeit eindeutige Laute einer hier beheimateten Schafherde:

Die Schafe grasen im Auftrag des Landschaftsschutzes, der dazugehörige Schäfer ist ein sehr wortkarger Mensch, der sich scheinbar durch unsere Anwesenheit belästigt fühlt. Wir staksen weiter den Bach abwärts bis der Boden morastig und durch Maschendraht versperrt wird. Wir sind an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen und dem Beginn des Steinbruches angekommen. Der Bach führt durch den Steinbruch und mündet im Irser Bach. Bis dahin sind es noch einige hundert Meter, die aber für uns heute nicht begehbar sind. 

Über Wege, die durch Reifen gezeichnet wurden, gehen wir aufwärts und verlassen den Birkenbach. 
Ursache "Strücherfahrer"?
OT: bei der Gelegenheit knipse ich das 9.999ste Bild mit der Canon IXUS 275HS. Hoffentlich hält das gute Stück noch lange!

Der Weg führt stetig bergauf und wir kommen zum Steinbruch. Dort können wir deutlich die Gesteinschichten erkennen. Entstanden sind sie wohl beim großen Vulkanausbruch vor ca. 13.000 Jahren in der Eifel. Heute noch sind im Laacher See Aktivitäten zu beobachten! 

Immer tiefer gräbt der Bagger sich durch die Schichten. Der Steinbruch ist noch aktiv, hier wird Grauwacke abgebaut (Quelle: Wikipedia) und von unserem Standpunkt aus sind 18 ha schon groß, der Bagger wirkt winzig!
Der Bagger ist auf der Talsohle, neben dem Wasser

Wieder auf unserem ursprünglichen Weg können wir unter einem Baum auf einer Bank dem Regen zusehen und den anschließenden Regenbogen bewundern:
Der Regen kommt näher...
er hinterlässt einen Regenbogen und ein spannendes Wolkenspiel

Unsere Runde nähert sich dem Ende. An unserem Startpunkt angekommen, sehen wir einen anderen Blick: durch die gefällten Fichten können wir ungehindert bis zum Beulskopf gucken!

Es war eine entspannte Bachbegehung und gemeinsam planen wir die nächste Begehung.



Freitag, 7. August 2020

Und sie dreht sich doch!

Einfach mal ein Fundstück zwischendurch:

ttps://twitter.com/browserballett/status/1290195306072637440?s=09