Freitag, 14. August 2020

Ausflug an den Birkenbach

 Wie ich vor einiger Zeit berichtete, bin ich Bachpatin. Das ist in Rheinland-Pfalz eine ehremtliche Tätigkeit, "Gewässer III. Ordnung" (die gibt es wirklich!) werden von uns betreut. Dazu gehört, dass wir unseren Bach besuchen und Auffälligkeiten an die zuständige Verwaltung melden.

Leider sind durch den ubiquitär tobenden Virus (der mit dem "C") unsere Aktivitäten in diesem Jahr ersatzlos ausgefallen. 

Sonst trafen wir uns gemeinsam im Bauamt und überlegten mit unserer hauptamtlichen Betreuerin der Verbandsgemeinde welche Bäche wir schon lange nicht mehr besuchten und welche wir unbedingt nochmal begehen wollen. Einer unserer Gruppe hatte einen Schlaganfall und unser Plan, ihn besuchen - bislang auch ausgefallen.

Zufällig traf ich in den vergangenen Monaten immer mal wieder einen anderen Bachpaten. Ein Schwätzchen hier und ein Schwätzchen da - wir beschlossen, selber aktiv zu werden. Unser erstes Ziel war der Birkenbach.

 Direkt zu Beginn sahen wir schon den Kahlschlag. Früher standen hier Fichten.
Opfer des Borkenkäfers
Warten auf den Abtransport
Im Tal zeigt sich in der Nähe des Baches neuer Bewuchs. Wir finden auf den lichten Flächen Fingerhut und Farne, die sich dort neben Brombeeren scheinbar wohl fühlen.

Birken

Es gibt geheimnisvolle Orte am Birkenbach, mit altem, bemoostem Baumbestand und jungen Pflanzen.

Alter Baumbestand am Bach
Teilweise hat der Bach sich tief eingegraben, auf scheinbar totem Holz entwickeln sich neue Triebe.
Neues Leben auf altem Holz
Auf unserem Weg hören wir seit einiger Zeit eindeutige Laute einer hier beheimateten Schafherde:

Die Schafe grasen im Auftrag des Landschaftsschutzes, der dazugehörige Schäfer ist ein sehr wortkarger Mensch, der sich scheinbar durch unsere Anwesenheit belästigt fühlt. Wir staksen weiter den Bach abwärts bis der Boden morastig und durch Maschendraht versperrt wird. Wir sind an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen und dem Beginn des Steinbruches angekommen. Der Bach führt durch den Steinbruch und mündet im Irser Bach. Bis dahin sind es noch einige hundert Meter, die aber für uns heute nicht begehbar sind. 

Über Wege, die durch Reifen gezeichnet wurden, gehen wir aufwärts und verlassen den Birkenbach. 
Ursache "Strücherfahrer"?
OT: bei der Gelegenheit knipse ich das 9.999ste Bild mit der Canon IXUS 275HS. Hoffentlich hält das gute Stück noch lange!

Der Weg führt stetig bergauf und wir kommen zum Steinbruch. Dort können wir deutlich die Gesteinschichten erkennen. Entstanden sind sie wohl beim großen Vulkanausbruch vor ca. 13.000 Jahren in der Eifel. Heute noch sind im Laacher See Aktivitäten zu beobachten! 

Immer tiefer gräbt der Bagger sich durch die Schichten. Der Steinbruch ist noch aktiv, hier wird Grauwacke abgebaut (Quelle: Wikipedia) und von unserem Standpunkt aus sind 18 ha schon groß, der Bagger wirkt winzig!
Der Bagger ist auf der Talsohle, neben dem Wasser

Wieder auf unserem ursprünglichen Weg können wir unter einem Baum auf einer Bank dem Regen zusehen und den anschließenden Regenbogen bewundern:
Der Regen kommt näher...
er hinterlässt einen Regenbogen und ein spannendes Wolkenspiel

Unsere Runde nähert sich dem Ende. An unserem Startpunkt angekommen, sehen wir einen anderen Blick: durch die gefällten Fichten können wir ungehindert bis zum Beulskopf gucken!

Es war eine entspannte Bachbegehung und gemeinsam planen wir die nächste Begehung.



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