Der gestrige Tag war doch ein wenig anstrengend gewesen. Zu wenig Pausen, zu wenig getrunken.Gut geschlafen!
Mein Ziel heute ist Wilhelmshaven. Dort war ich zuletzt vor über 30 Jahren und es sollen nur 20km sein. Das Wetter ist schön und sonnig, heiß soll es werden.
Am Mariensieler Tief |
Auch hier orientiere ich mich an den Knotenpunkten. Theoretisch sollen diese Strecken durch verkehrsarme Gegenden bzw. über Radwege führen. Hier bin ich in "Konkurrenz" mit großen LKW, fahre besonders vorsichtig wegen dem "toten Winkel" und komme heil nach Middelsfähr.
Schwäne mit Küken |
Am Ems-Jade-Kanal |
Blick über den Jadebusen nach Dangast |
Fischerdorf Bante |
Wieder erlebe ich diesen ungehinderten Blick in die Ferne, während ich an dem Südstrand entlang radele:
Schließlich überquere ich die Kaiser-Wilhelm-Brücke, nachdem ich die "Gorch Fock" leider nicht fand. Gelesen hatte ich, dass sie aus dem Dock heraus ist und renoviert in den Einsatz geht.
So langsam wird es heiß und ich suche ein Pausenplätzchen. Museen haben noch geschlossen, es bleibt die Ansicht auf die Möglichkeiten:
Küstenmuseum |
Gegenüber der Nordsee-Passage finde ich eine Bank im Schatten und verzehre mein Pausenbrot... Auch Wilhelmshaven ist eine Stadt mit allen Vor- und Nachteilen. Die Nordsee-Passage quere ich kurz, es ist ein helles, großzügiges Einkaufszentrum direkt am Bahnhof mit dem Angebot was auch andere Einkaufszentren bieten. Das Rädchen schiebend, bummele anschließend ich durch die Fußgängerzone. Coronabedingt (?) gibt es auch hier den vielerorts beklagten Leerstand.
An einer roten Ampel steht neben mir eine Frau mit einem neuen E-Bike von Flyer. Ich spreche sie an und beglückwünsche sie zu dem Erwerb, wünsche allzeit gute Fahrt und radele los. Irgendwo hatte ich gesehen, dass es in Wilhelmshaven ein Rosarium gibt und das Navi gibt mir die Richtung vor, der ich folge.
Immer wieder halte ich an, um meine Position zu überprüfen. Während ich so da stehe, werde ich gefragt, ob man mir helfen könne? Es ist die junge Frau, der ich vorhin an der Ampel begegnete. "Ach, das ist kein Problem, ich habe die gleiche Richtung, kommen Sie" und führt mich über Wege, die ich nie gefunden hätte, zum Botanischen Garten. Unterwegs tauschen wir uns ein wenig aus, nach diesem erfreulichen Gespräch verabschieden wir uns und ich besuche das Rosarium.
Rosarium |
Außer ein paar Enten war ich wohl die einzige Besuchering |
Nach dieser ausgiebigen Pause fehlt mir nur noch die Verpflegung - ein Kaffee und ein Eis wären jetzt willkommen! Leider finde ich beides nicht, deshalb radele ich aus Wilhelmshaven heraus Richtung Meer.
Jade-Weser-Port |
Es folgt der Punkt, an dem ich lauthals lachen muss. Anlaß ist das Schild:
Steinkohlekraftwerk Wilhelmshaven |
Für heute ist mir die Lust vergangen. Es ist heiß und ich nutze den nächsten Knotenpunkt, um Richtung Jever zu radeln. Der Weg auf der Landstrasse ist ohne Radweg nicht sooo angenehm. Aber in Sillenstede entdecke ich einen Kiosk, der mit dem Schild "Coffee to go" wirbt und eine Sitzmöglichkeit bietet. Dazu ein Eis am Stiel und ein nettes Gespräch über Gott und die Welt mit dem Besitzer des Kiosk - meine Welt ist wieder in Ordnung und ich nehme die letzten Kilometer (von insgesamt knapp 56km heute) in Angriff.
Im Hotel angekommen ist die Dusche ein Genuß! Mein Abendessen gönne ich mir im Restaurant, in dem ich einen Platz auch ohne Anmeldung bekomme. Die Empfehlung des Tagesgerichtes - fangfrische Fische - war einfach lecker!
Und zum guten Schluss gab es in der Eisdiele noch einen Espresso und ein Eis:
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