Sonntag, 4. Juli 2021

Wieder ans Meer!

Urlaub. Grundlegende Überlegungen im Vorfeld: überhaupt Urlaub? Flussreisen von Unterkunft zu Unterkunft angesichts weiterhin vorhandener Inzidenzen? Viele Jugendherbergen haben noch geschlossen, genauso Hotels und Pensionen. Ohne Planung ist mir das zu heikel. Aber so ein paar Tage Tapetenwechsel sind sicherlich nicht verkehrt!

Katalysator waren zwei Dinge: mein Arbeitgeber zahlte - wie versprochen entsprechend der Entgeltstufe - eine "Corona-Prämie" aus! Immerhin fast 600€ (wo ist der tanzende Smilie?)! Das andere Ereignis war weniger erfreulich: die Frau, die in der Wohnung unter mir wohnt, stand maximal empört mit erhobenem Zeigefinger vor mir. Wenn ich nochmal Zeitungspapier in der Bio-Tonne entsorgen würde, würde sie diese mir wieder bringen... Mein Entschluss, eine Reise zu unternehmen, wurde beschleunigt. Kurze Recherche im weltweiten Netz ergab Möglichkeiten. Nicht direkt an der Nordsee, aber in Jever fand ich ein Zimmer.

Mein Rädchen im Auto verstaut und es ging los! Die Fahrt verlief bis auf die üblichen Baustellen und ein hässliches Foto (zu tief geflogen) ohne Komplikationen. Die Wirtin im Hotel Pellmühle empfing mich freundlich, obwohl ich früher als vereinbart ankam.

Das Zimmer

Bad
Am Nachmittag erkundete ich Jever zu Fuß. Eine entzückende kleine Stadt mit Schloss und Schlossgarten, viel Geschichte und einer allzeit präsenten Brauerei.

Schloss Jever

Pfau im Schlossgarten

Fräulein Marie
Kosakenbrunnen
Kirche
1661 als Baujahr
Typische Bauweise
Schauwerkstatt für Blaudruck

Sagenbrunnen
Der nächste Morgen empfing mich mit Sonnenschein. Nach einem ausgiebigen Frühstück setzte ich mich auf mein Fahrrad und radelte los. Ein schleifendes Geräusch veranlasste mich, den gestern entdeckten Fahrradhändler aufzusuchen. Es wurden nicht viele Worte gemacht, das Schutzblech wieder zurecht gerückt - an dieser Stelle meinen Dank dafür!
Start in Jever

Nun konnte ich radeln... Ausgeschildert sind die Wege mit dem Knotenpunktsystem. Von diesem erhielt ich bei der Touristen-Information eine Karte, mit der ich mich orientieren konnte. Bis Hooksiel waren ca. 14km angezeigt. Schnell war ich dort.

Hooksiel
Hooksiel  

Auf dem Weg nach Hooksiel entdeckte ich plötzlich Hasen auf dem Feld! Einen kurzen Moment des Innehaltens, dann ergriffen sie die Flucht!

Hasen

Mittwochs schon sehen, wer Samstags zu Besuch kommt

"Fischers Sohn will Meer" in Hooksiel

Der alte Hafen in Hooksiel

Noch nicht müde, radelte ich weiter nach Horumer Siel. Waren bloß 8km immer am Deich entlang. 

Wilhelmshaven am Horizont

Landschaftspfleger in Ausbildung
Horumer Siel Hafen

In Schillig angekommen, stellte ich fest, dass der Strandbesuch Eintritt kostet. Und mit E-Bike auf Sand war keine Empfehlung... Es blieb beim Ausblick
Riesenrad am Strandbad Schillig
Am Horizont ein Leuchtturm und ein Containerschiff
Zufällig entdeckte ich den Naturstrand Schillig. Dort genoß ich ein paar Minuten Pause im Nordsee-Wind. Es waren noch mehr Fahrräder (alles E-Bikes) geparkt. Eines trug den Aufkleber von Fahrrad Feld-XXL😏
Wangerooge am Horizont
Das Meer ist weg!

Ich radelte entlang der Nordsee, über gut ausgebaute Wege und genoß den weiten Blick auf das Meer. Wobei - das Meer war weg. Hatte mich wohl kommen sehen und sich verzogen😉

Agathe?
Vom Informationszentrum Elisabethengrodendeich führte der Weg weg vom Meer (und Naturschutzgebiet) auf der anderen Seite des Deiches nach Harlesiel. Radfahrer, die ich nach einer Eisdiele fragte, empfahlen mir begeistert eine in Carolinensiel. Leider hatte diese Ruhetag. Auch die anderen Eisdielen, die mir Tante Google empfahl, waren geschlossen. 
Carolinensiel

Ich wollte einen vernünftigen Eiscafe, ein Eis, Pause - Pech gehabt! Mich in der örtlichen Bäckerei direkt an der Durchgangsstrasse hinsetzen - nein, jetzt war ich zickig. Dazu hatte ich keine Lust! Ich suchte mir den Weg Richtung Jever...

Lange nicht gesehen - ein Fasan!
Tierische Begegnungen hatte ich auf dieser Tour...
Mühle Berdum
Irgendwann landete ich in Wittmund. Dort gibt es in der Innenstadt das Äquivalent zum Walk of Fame: die Hands of Fame. Das Bild unten ist alleine für Erhard fotografiert. Er will ebenfalls 108 Jahre alt werden😊
Handabdrücke von Johannes Heesters

In Wittmund erhielt ich endlich (!) in der dortigen Bohnenbar einen Kaffee!!! Das Kuchenangebot überzeugte mich nicht, aber der Kaffee war o.k. 

Anschliessend schlenderte ich ein wenig durch den Ort und entdeckte noch ein Eiscafe! Bedingt durch Corona-Bestimmungen gab es keinen Service am Tisch, ich holte mein Spaghetti-Eis "auf die Hand" an der Theke ab.

Sicherlich hätte ich in Wittmund noch einiges entdecken können, aber so langsam war ich müde. Ohne weitere Umwege radelte ich zurück nach Jever in das Hotel. Über 73km war ich geradelt und rechtschaffen müde!

Fortsetzung folgt!

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