Dienstag, 11. Juni 2019

Tag 5: von Plochingen nach Ludwigsburg

Unruhig geschlafen wegen der Züge und der Lage an der Hauptstrasse. Die Wirtin war superfreundlich, das Essen gestern abend ausgezeichnet! Es ist Sonntag und es gibt leider erst ab 9:00 Uhr ein kontinentales Frühstück. Deshalb bin ich vor dem Frühstück und ohne Kaffee 😩 durch Plochingen gewandelt, auf der Suche nach einem Briefkasten. Ich hatte oldfashioned Ansichtskarten geschrieben und wollte diese auf den Postweg bringen. Eine phantasievoll bemalte Hausfassade fand ich:
der untere Teil der Fassade
Der Mittelstreifen wurde künstlerisch gestaltet












Mein Ziel heute? Gerne möchte ich bis Marbach kommen. Die allgemeinen Auskünfte sagen, ich soll ab Esslingen mit dem Zug nach Stuttgart, die Strecke dorthin sei mit dem Rad durch die Baustelle "Stuttgart 21" nicht gut befahrbar.

Mein Radweg führt entlang eines Altarmes des Neckar - es war mir nicht bewußt, dass der Neckar erst im 19. Jahrhundert ab Plochingen zu großen Teilen kanalisiert und in ein neues Bett geführt wurde! Immer wieder gibt es auf dem Weg Hinweistafeln über die Bemühungen, den Neckar einerseits schiffbar zu halten, andererseits die Biodiversität zu fördern. Wobei es Abbildungen gibt, bei denen mir der Gedanke kommt, dass sich da jemand "schön schwätzt". Beispiel gefällig?
Die ganze Info-Tafel















Rechts auf dem Ausschnitt ist eine rote Fläche erkennbar = Industriebebauung, der blau eingekreiste Fleck ist das Biotop.



Esslingen ist eine entzückend hergerichtete Stadt, einige Impressionen:



Kindheitserinnerungen -

aus der Nähe betrachtet


Ich nehme bis Stuttgart den Zug, wie empfohlen. Am Stuttgarter Hauptbahnhof finde ich auch den Ausgang und bin völlig erschlagen: rund um den Bahnhof sind riesige Baustellen, tiefe Löcher für Stuttgart 21, das Prestigeobjekt der Bahn.

Für mich als Tourist sehr irritierend. Im Verlauf meiner Tour begegnete ich einem Stuttgarter. Meine Frage, ob er seine Stadt noch kennen würde, konnte er nicht bejahen.
Im Schlosspark -
was davon übrig ist
Ich bin nur bergab zum Neckar geradelt. Die Leute dort fahren rücksichtlos, haben - wie bisher in allen Städten - die Vorfahrt gepachtet und ich war froh, als ich wieder heile auf dem Radweg war.

Blick auf den lehmfarbenen Neckar
Weinberge begleiten mich

Interessante Brückenkonstruktionen


Radlerbrücke in Remseck
Trotz irritierender Beschilderung in Remseck bin ich in Ludwigsburg angekommen. Dort hieß es erst einmal bergauf strampeln, irgendwo muss es doch ein italienisches Eiscafe geben! Mir war verschärft nach Spaghetti-Eis und Kaffee! Die ersten Menschen, die ich fragte, waren ebenfalls Fremde. Aber dann wies eine junge Frau mich zum Marktplatz, dort wurde ich fündig 😃
Angelegt im Barock

Als Fürst zeigt man, was man hat und kann

Prachtvoll!
Theorie und Praxis divergieren manchmal - eigentlich wollte ich in Marbach übernachten. Meine Recherche ergab, dass die dort zur Verfügung stehenden Zimmer nicht mit meinem Geldbeutel übereinstimmen. Aber in der Jugendherberge Ludwigsburg ist Platz. Ich bezahle zum ersten Mal einen Seniorenzuschlag 😊!

Heute gibt es im Brückenhaus "Käsespätzle auf Salatbett" - schmeckt! Und somit ist nach 45km Feierabend, ich pflege noch meinen beginnenden Sonnenbrand und falle ziemlich müde ins Bett.

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