Donnerstag, 25. März 2021

Der Landleben-Weg, ein Erlebnisweg am Siegsteig

Der Landlebenweg gehört zu den Erlebniswegen an der Sieg. Zufällig war ich vor einiger Zeit auf ihn aufmerksam geworden und nun war der Tag gekommen, an dem ich ihn begehen will. 

Mein Auto parke ich an der Grube Silberhardt, die Grube ist geschlossen - Covid-19 hinterlässt seine Spuren... Aber die Sonne scheint und da ich alleine wandere, ist das in Übereinstimmung mit den geltenden Bestimmungen...

Eingang zur Grube Silberhardt
Direkt an der Grube findet sich eine Hinweistafel mit dem Streckenverlauf, den Sehenswürdigkeiten und der Gastronomie.

Vor mir liegen ca. 15km und ich starte bergauf Richtung Kohlberg. An einem alten Weidezaun finde ich ein leicht angegrautes Wegezeichen des Erlebnisweges: das weiße "S" auf rotem Grund. Daneben ist ein Schild vom "Sauerländischen Gebirgsverein" befestigt. Darauf ist ein halbes Rad zu sehen, darunter steht weiß auf schwarz (!), dass hier die "Straße der Arbeit" verläuft.
Wegzeichen sind spannend!

Auf der "Straße der Arbeit" kann frau von Radevormwald nach Morsbach wandern - einmal quer durch das Bergische Land. Es gibt auf der Seite des SVG-Berg (Homburgerland) weitere Informationen dazu.

Einige Meter weiter verlaufe ich mich zum ersten Mal. Ich kann und will nicht glauben, dass ein Weg zwischen zwei Häusern beginnend anschliessend quer über eine Wiese verläuft. Ich kehre am Ende der Häuser um, zumal ich keinen weiteren Hinweis finde und folge der Strasse bis zum nächsten Feldweg. Da ist zwar kein Wegezeichen, aber ein Weg ist ein Weg! Letzten Endes sehe ich im weiteren Verlauf oberhalb meines Standpunktes die Häuser, an denen ich vorhin umkehrte... 

Die Alpakas des Westens sind schon zu sehen, sie lassen sich nicht stören und grasen weiter.

Einfach zum Lieb haben!
Etwas weiter begegnet mit ein Entenpaar. Als ich mich nähere, drehen sie sich um, überqueren die Strasse und schimpfen vom sicheren Gras des Strassenrandes hinter mir her 😁
Laufenten

An dieser Kreuzung in Kohlberg ist für mich klar, dass ich abbiegen soll. Folgsam gehe ich die Knappenstrasse entlang und finde liebevoll gestaltete Gartendekoration:

Allerdings stelle ich im weiteren Verlauf der Strasse fest, dass ich hier falsch bin. Wieder umkehren. Und dann - ich verirre mich schon wieder! Anscheinend habe ich eine Wegmarke übersehen, ich lande nicht in Distelhausen, sondern folge dem Juchtbach talwärts.

Frühlingsboten
Die Landschaft verändert sich grundlegend!
Allenthalben sehe ich gefällte Bäume. Einige dünne, braune Exemplare harren noch der Fällung.
Schon älter, der Wegweiser!
Irgendwann trifft der Juchtbach auf den Rosbach und gemeinsam fließen sie durch ein idyllisches Wiesental.
Die Weg führt über eine Strasse und ist ermüdend - kein nettes Pausenplätzchen. Eine einsame Bank liegt im Schatten, ich sehe noch Frostspuren. Es sind 4°C in der Sonne... Deshalb laufe ich weiter. Kurz vor dem Landgasthof "Zur Bachmühle" (geschlossen wegen der Pandemie) finde ich endlich das Wegzeichen wieder!
nicht zu übersehen!

Ich folge ihm und lasse mich auch auf dieser Bank nicht nieder, es ist mir einfach zu schattig! Die Bank zeigt deutlich, dass sie nicht auf der Sonnenseite steht - dafür ist zuviel Moos an ihr 😃

Der Weg führt bergan, ein Stück Steig durch raschelndes, trockenes Laub an einem Bach entlang. Eine Wohltat nach der langen Strasse!

Es war angekündigt - der direkte Weg nach Langenberg ist gesperrt.

 
Ich folge dem mit Flatterband gekennzeichneten Pfad und komme in Langenberg an. Hier finde ich Wegezeichen, die mich durch den Ort leiten. Aus dem Ort heraus führt ein Weg über eine Weide, aber entlang eines Zaunes. Deshalb folge ich ihm, zumal der Weg schon "eingelaufen" aussieht.
 
Am Ende des Weges finde ich wieder keinen Wegweiser! Eine Dame, die mir entgegen kommt, meint, ich könne geradeaus oder links gehen, beide Wege würden zur Grube Silberhardt führen.
Ich entscheide mich für den Weg nach links, komme am Friedhof in Öttershagen vorbei und bin endlich wieder am Auto!
Mein Fazit:
Auf einer Skala mit 5 Paar Wanderschuhen (1 Paar Wanderschuhe: grottenschlecht, 5 Paar Wanderschuhe: entspricht einer 5 Sterne Bewertung) erhält dieser Weg von mir 3 Paar Wanderschuhe. Es gibt von mir Punktabzug für fehlende Wegweiser (dadurch ist die Gefahr des Verlaufens groß), wenig Sitzmöglichkeiten bzw. Pausen-Plätzchen. Die Gastronomie fliesst nicht in meine Bewertung ein, zum einen ist Alles geschlossen, zum anderen nimmt die erfahrene (*hust*) Wanderin Verpflegung mit 😄
Schön war die Aussicht, sie reichte von Kohlberg aus bis zum Siebengebirge!

Zu Hause gab es zur "Belohnung" Kaffee und einen leckeren Windbeutel, den ich bei der Bäckerei in Rosbach noch schnell eingekauft hatte.

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